Parc Adula

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Entdecken Sie die Kulturwege des Parc Adula: die Via Lucmagn  

Auf der Via Lucmagn — einem der Kulturwege im geplanten Parc Adula — folgen wir den Spuren von Fürsten und ihren Heeren, Händlern, Pilgern und Gelehrten, die den 1913 m ü. M. gelegenen und damit tiefsten Passübergang der zentralen Alpen rege nutzten und seine Umgebung erkundeten. Der Pass verbindet die romanisch sprechende Surselva im Norden mit dem italienisch sprechenden Bleniotal.

 

 

Über dem Eingang zur Route steht dominant das Kloster Disentis [↑] [1]. Von hier aus führt der alte Lukmanierweg vorbei an Kirchen, Kapellen und Hospizen, über Alpweiden der Abtei und der Blenieser Bürgergemeinden. Ziel der Via Lucmagn ist Olivone [↓]. Direkt über Olivone steht der mächtige Felskopf des Sosto, östlich glänzen die Gletscher des Rheinwaldhorns, ital. Adula. Wir befinden uns dort an der Weggabelung zur wesentlich höheren Greina-Route.

 

Auf der dreitägigen Route führt der Weg über die Wetterscheide der Alpen, von Norden her kommend in die warme Sonne des Südens oder umgekehrt hinauf in die klare Alpenluft der Surselva. Geologisch geht es vom zentralen Aare-Gotthardmassiv hinunter in die penninischen Decken der südlichen Alpen. Zwischen den Gneissen mit ihren klaren Kristallen — nicht umsonst heisst das bei Sogn Gions in die Route mündende Tal Val Cristallina — gibt es im Tavetscher Zwischenmassiv zwischen Disentis und Curaglia Goldvererzungen, die in der Lukmanierschlucht aufgeschlossen sind. Der Disentiser Pater Placidus Spescha erwähnt in seiner 1775 verfassten Beschreibung der mir bekannten Bergpässe im Grauen Bund einen südlich der Passhöhe liegenden Weg, mit sehr feinem Gypsmehl. Die hellen Gesteine sind Sedimente der sogenannten Piora-Mulde, welche sich von Airolo in der Leventina über die Piora Hochebene in die Passregion zieht. Hier treffen wir auf eine besonders vielfältige Alpenflora. 

 

Verschiedene Weggenerationen, Orte von ehemaligen Hospizen, Kapellen, traditionelle und moderne Alpställe, das Centro Pro Natura Lucomagno [D] und das Sporttrainingslager Campra [19] sowie Militäreinrichtungen und der Stausee [14] Lai da Sontga Maria inklusive Stromleitungen machen das Passgebiet zu einem Bilderbuch für die Entwicklung dieser alpinen Landschaft.